Fulda-Weser-Wanderfahrt 2014

von V. Osthus

Am 23. Juli trafen sich in Kassel bei Kaiserwetter „nur“ 16 Ruderer, vier davon angereist aus Coburg, Essen, Köln und Rostock. Leider fehlten wegen Krankheit zwei VRV-Kameraden. In der Barke und im Zweier wollten die Anwesenden bis zum 02. August Fulda und Weser von Kassel bis Minden erkunden.

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Bis auf zwei warme Regenvormittage suchten wir in der restlichen Zeit den Schatten. Nach Durchqueren der vier Schleusen auf der Fulda sowie der Schleuse in Hannoversch Münden ruderten wir gemächlich die restlichen Etappen. Die Hauptarbeit erledigte die schnell fließende Weser.

Das Kulturprogramm umfasste Besichtigungen der Wilhelmshöhe, der romantischen Innenstädte von Hannoversch Münden, Holzminden, Bodenwerder und Hameln sowie dreier an der Weser liegender Klöster: Bursfelde, Corvey, Fischbeck. Gerade Fischbeck als evangelisches Damenstift mit der romanischen Klosteranlage hat uns fasziniert. Wir wissen nun  Dr. Eisenbart, den Baron von Münchhausen und den Rattenfänger einzuordnen. Auch den Spruch auf dem Weserstein am Zusammenfluss von Werra und Fulda beherrschen ab sofort die Teilnehmer der Wanderfahrt.

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Bei den Übernachtungshotels stach vor allem das Hotel Aegidienhof in Hannoversch Münden hervor, denn das Frühstück wurde in der vom Hotelier gekauften Kirche St.  Aegidien eingenommen. Der kirchliche Segen war uns also für die Reststrecke sicher, zumal zusätzlich einer unserer Kameraden ehemals als Pfarrer tätig war.

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Die Freizeitaktivitäten kamen selbstverständlich nicht zu kurz, u.a. mit einem Grillabend auf dem Friedhof von St. Aegidien in unmittelbarer Nachbarschaft des Grabes von Dr. Eisenbart, der Besichtigung der Brauerei Knallhütte am ersten Tag sowie diverser gemütlicher Abende und deren Nachfeiern auf Hotelzimmern oder in Biergärten. Das eine oder andere Bier fand den Weg in unsere durstigen Kehlen. Zwei weitere Getränke machten Furore: der alt bekannte Klötenköm und das Kultgetränk Hitti-Hitti, das wir aufgrund eigener Erfahrung und der abenteuerlichen Mischung zukünftig nur in geringen Mengen konsumieren werden.

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Probleme mit dem festgefahrenen Vereinsbus und einer gebrochenen Dollen-halterung lösten wir auf fachgerechte oder gewaltsame Art . Völlig gewaltlos wurde unser Doktor (sitzend) vom Medicus auf Herz und Nieren geprüft. Ergebnis: organisch völlig gesund.

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Das hohe Durchschnittsalter der Fahrtenteilnehmer führte bei vielen unserer Gruppe zu der Einstellung, wegen ihrer Allwissenheit zu den Häuptlingen der Fahrt zu gehören. Das Verlesen des Textes „Gebet eines älter werdenden Menschen“ von Teresa von Avila (1515 – 1582) regte sicherlich  den einen oder anderen zum Nachdenken an.

Wie schon fast üblich ereilten einige Teilnehmer gesundheitliche Probleme, die jedoch klaglos hingenommen wurden. Die Versorgung durch den Landdienst ließ fast nie etwas zu wünschen übrig. Kalte Erfrischungsgetränke und Stärkungen anderer Art wurden gereicht, unter einem mitgeführten Klapppavillon oder von einem Kanu aus, mit dem drei Landdienstler wagemutig den Ruderern entgegenpaddelten.

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Nach harmonischem An-Land-Holen und Aufklaren von Barke und Zweier in Minden waren sich alle einig: Fulda und Weser zählen zu den schönsten deutschen Wanderruderrevieren.